Das LIFE+ Projekt Untere March-Auen

Die March ist der größte linksufrige Zubringer im Oberlauf der Donau und gleichzeitig der einzige naturnahe Tieflandfluss pannonischer Prägung in Österreich. Prägend für die Wiesen und Auwälder sind die regelmäßigen Überschwemmungen. Aufgrund von Regulierungs- und Intensivierungsmaßnahmen im vergangenen Jahrhundert befindet sich der Fluss jedoch nur in einem mäßigen Zustand. Der Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten ist nur mehr bedingt verfügbar.

Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts "Renaturierung Untere March-Auen" werden ab Herbst 2011 ambitionierte Renaturierungsmaßnahmen und Artenschutzprojekte umgesetzt.

Ziel des Projektes ist die weitreichende Wiederherstellung einer naturnahen Flussdynamik in den Unteren March-Auen, die Extensivierung der Bewirtschaftung, sowie gezielte Maßnahmen der Bestandssicherung für gefährdete Arten.

Übersichtskarte

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Übersichtskarte der geplanten Maßnamen im Projektgebiet zwischen Angern und der Mündung in Marchhof.

Überblick

Projektgebiet

Untere Mach Auen von Angern bis zur Mündung in die Donau bei Marchhof

Laufzeit

Oktober 2011 - Oktober 2019

Partner

viadonau, Umweltverband WWF Österreich, Niederösterreichischer Landesfischereiverband

Unterstützer

Europäische Union, Amt der NÖ-Landesregierung, Lebensministerium

Budget

3,5 Mio. €, davon 50% aus EU Mitteln

Kontakt

Franz Steiner, viadonau
franz.steiner@via-donau.org

Geplante Aktivitäten

  • Wasserbaumaßnahmen

    Die wichtigste konkrete Renaturierungsmaßnahme ist die Wiederherstellung einer naturnahen Flussdynamik. Dafür werden bestehende Regulierungsbauwerke wie Uferblockwürfe punktuell geöffnet, Querwerke teilweise gezielt zurückgebaut, um abgetrennte Seitenarme wieder an die March anzubinden. Der Verlauf der neuen Gewässerstrukturen wird nicht gesichert, um eine dynamische Entwicklung zu initieren. Damit wird die Vernetzung des Flusses mit der angrenzenden Au wiederhergestellt.

  • Maßnahmen im Auvorland

    Im Auvorland fokussieren die Renaturierungsmaßnahmen besonders auf die Förderung extensiver Bewirtschaftungsformen. Im Umfeld der Flussrenaturierungsmaßnahmen werden im Offenland Äcker in Wiesen umgewandelt und reliktäre Augewässer naturschutzfachlich optimiert bewirtschaftet. In den flussbegleitenden Auwäldern werden neophytische Arten wie der Eschenahorn entfernt, um wieder Platz für einheimische Arten zu schaffen.

  • Offenlandmanagement

    Im Auenreservat Marchegg wird im Rahmen eines Beweidungsprojektes ein innovatives (Offenland-)Management etabliert.

  • Gefährdete Vogel- und Fischarten

    Ferner werden konkrete Erhaltungsmaßnahmen für gefährdete Vogelarten – wie Störche, Milane und Flussseeschwalbe gesetzt. Im Fokus steht die Sicherung geeigneter Brutplätze.
    Der Bestand des Schlammpeitzgers, einer charakteristischen Fischart der Augewässer des Tieflandes, soll durch Nachzucht gezielt gestützt werden.

Insgesamt werden ca. 70% des Projektbudgets für Grundlagenerstellung und konkrete Erhaltungsmaßnahmen, 15 % für Landerwerb/Ent-schädigungen und ca. 15% für die Projektabwicklung aufgewendet.

Erwartete Ergebnisse

Durch die Wiederherstellung der charakteristischen Insellandschaft im Mündungslauf der March-Auen - durch Wiederanbindung von vier künstlich abgetrennten Seitenarmen – sollen insgesamt sechs Kilometer an Nebenarmen wieder angebunden werden. Neben der Fischfauna profitieren davon vor allem Wasservögel.
Durch die Entfernung von Querbauwerken und Abflusshindernissen soll zudem bei Hochwasser wieder mehr Wasser in die Auwälder und Altarmsysteme gelangen. Davon profitieren gefährdete Auwälder und Amphibien.

Auch im Auvorland sollen 15 reliktäre und nur mehr episodisch wasserführende Augewässer gesichert werden. Davon profitieren vor allem Amphibien, Urzeitkrebse, aber auch Wasservögel.
Insgesamt werden auf ca. 200 ha Fläche aktive Renaturierungsmaßnahme umgesetzt. Davon profitieren zumindest 7 europaweit gefährdete Lebensräume, sowie 11 Arten der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie und 15 Arten der Vogelschutzrichtlinie.

Über viadonau

Donau

viadonau, gegründet 2005,  ist der international führende Wasserstraßenbetreiber im Donauraum. Mit dem ExpertInnenwissen von rund 270 MitarbeiterInnen beispielsweise für Schifffahrt und Logistik, Hochwasserschutz und ökologischen Wasserbau serviciert via donau zahlreiche Bezugsgruppen entlang der Donau. Dabei steht die nachhaltige Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraums Donau im Mittelpunkt.

viadonau Umwelterklärung

Als Infrastrukturbetreiber mit integrativer Ausrichtung ist für viadonau die Wasserstraße Donau natürlich nicht nur wichtige Verkehrsinfrastruktur, sondern auch ein einzigartiges Ökosystem, das es zu erhalten und zu schützen gilt.

Für das Unternehmen ist daher auch die kontinuierliche Verbesserung seiner Umweltperformance Verpflichtung und Selbstverständnis zugleich.

Nach erfolgreicher Einführung eines umfassenden Umweltmanagementsystems erlangte via donau im Jahr 2009 die EMAS-Zertifizierung und erhielt Anfang des Jahres 2010 die Auszeichnung zum ÖkoBusinessPlan-Betrieb.

Damit befindet sich viadonau direkt in einem Prozess des nachhaltigen Umganges mit Ressourcen und legt somit ein klares Bekenntnis zum Umweltschutz und zu hohen ökologischen Standards im Unternehmen ab

Download der aktuellen Umwelterklärung im Downloadbereich von viadonau

Weitere Projekte

LIFE+ Mostviertel - Wachau

Donau

Im Rahmen des Projekts LIFE+ Mostviertel – Wachau werden im Zeitraum von 2009 bis 2014 drei Nebenarme wieder an die Donau angebunden.

Weitere Details siehe Projektwebsite!